Datum: 15. August 2011 um 1:00 Uhr
Einsatzart: Gefahrgut 
Einsatzort: Bakum
Fahrzeuge: LF 8/6 


Einsatzbericht:

Bericht: rohonline.de (Rolf Haß)
Die Rastanlage “Oldenburger Münsterland” in Bakum / Harme war in der Nacht zum Montag wegen eines Gefahrgutunfalls gesperrt. Ein LKW-Fahrer bemerkte gegen 01:00 Uhr während einer Fahrpause auslaufende Flüssigkeit aus einem Container. Zunächst versuchte der Fahrzeugführer mit Bindemittel die Flüssigkeit aufzunehmen. Die auslaufende Flüssigkeitsmenge war jedoch zu groß. Der LKW-Fahrer alarmierte Feuerwehr und Polizei.
Im Container waren u.a. vier Gefahrenstoffe in flüssiger Form geladen. Aufgrund dessen wurde der Gefahrgutzug des Landkreises Vechta alarmiert. Da zunächst unklar war, um welchen Gefahrenstoff es sich bei der auslaufenden Flüssigkeit handelt, wurde der Rasthof bis zum Montagmorgen von Polizei und Feuerwehr komplett gesperrt. Verkehrsteilnehmer wurden über Radio informiert. In einem Umkreis von ca. 50 Meter wurde eine Gefahrenzone eingerichtet, innerhalb dieser Gefahrenzone eine Dekontaminationsdusche aufgebaut.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr näherten sich nur mit schwerem Atemschutz dem Container. Erste Messungen brachten keine gesicherten Ergebnisse. In Vollschutzanzügen (blau/grau=Feuerwehr – gelb=Polizei) wurde der Container von Einsatzkräften der Feuerwehr und Beamten der Technischen Ermittlungsgruppe der Polizei Oldenburg durchsucht. Da es sich bei dem Container um einen Stückguttransport handelte, war unterschiedliches Transportgut geladen. Die Einsatzkräfte hatten keine Möglichkeit den Container komplett zu untersuchen. Paletten mit Stückgut versperrten den Zugang.
Der Container mußte entladen werden. Mit Hilfe eines schnell organisierten Radladers wurde das Stückgut aus dem Container gehoben. Kontaminiertes Stückgut wurde auf einer Schutzfolie abgestellt und abgedeckt. Holzpaletten wie auch Verpackungen waren teilweise von der auslaufenden Flüssigkeit durchtränkt. Nachdem der Container entladen war, konnte ein beschädigter 30l-Kanister gesichert werden. Inhalt des Kanisters war Styrol.
Styrol ist entzündlich, der Flammpunkt liegt mit ca. 31 °C niedrig. Es wird über die Atmungsorgane, weniger über die Haut, aufgenommen und lagert sich hauptsächlich in Leber, Niere, Gehirn und im Fettgewebe ab. Es reizt die Atemwege, Haut, Augen und Schleimhäute (Quelle: Wikipedia).
Eine Ursache für die Beschädigung am Styrolkanister ist unzureichende Ladungsssicherung. Eine Palette ist offensichtlich während der Fahrt gegen den Kanister gerutscht und hat diesen beschädigt. Der beschädigte Kanister wurde in einem Gefahrgutbehälter gesichert.
Die Ortsfeuerwehren Bakum, Dinklage, Langförden, Lohne und Vechta bilden den Gefahrgutzug des Landkreises Vechta. Im Einsatz in Harme waren 76 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Kreisbrandmeister Matthias Trumme. 16 Fahrzeuge der Feuerwehr wurden eingesetzt. Während der gesamten Einsatzdauer stand ein Rettungswagen der Malteser Vechta in Bereitschaft. Die Polizei sicherte mit zwei Fahrzeugen und vier Beamten die Zufahrt zur Rastanlage. Drei Beamte der Technischen Ermittlungsgruppe der Polizei Oldenburg nahmen vor Ort Ermittlungen auf. Vertreter des Landkreises Vechta informierten sich in der Nacht vor Ort.
Erst in den frühen Morgenstunden (gegen 5:30 Uhr) konnten Feuerwehr, Malteser und Polizei wieder abrücken. Dem Fahrer bzw. Beförderer droht jetzt u.a. ein Ermittlungsverfahren. Der betroffene Container bzw. die ausgetretene Flüssigkeit muss durch eine Spezialfirma gereinigt/ beseitigt werden.
Weitere Informationen:

http://www.bremenreporter.de/39994/40305.html