Datum: 11. April 2012 um 10:18 Uhr
Einsatzart: Übung 
Einsatzort: Vechta
Fahrzeuge: TLF 16/25 , HLF 20/16 , LF 8/6 


Einsatzbericht:

Text: rohonline.de

Es ist das Horrorszenario überhaupt. In einer Schule bringt ein Straftäter Schüler und Lehrer in seine Gewalt. Es fallen Schüsse, Schreie dringen nach außen. Die Lage ist unübersichtlich. Es kann nahezu jederzeit und an jedem Ort passieren. Die Polizei und die Rettungsdienste im Landkreis Vechta haben sich vorbereitet. In einer gemeinsamen Übung wurde das Szenario am Mittwochvormittag durchgespielt.
Die Ludgerus-Schule in Vechta. Es ist 10:10 Uhr als der Notruf bei der Polizei eingeht. Ein Gewalttäter ist in die Schule eingedrungen, es gibt Verletzte, der Täter schießt um sich. Kurze Zeit später eilen erste Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort. Straßen werden abgesperrt, Beamte bereiten sich auf die Stürmung der Schule vor. Es geht alles sehr schnell. Mit schussfester Weste, Handfeuerwaffe und Maschinengewehr bewaffnet dringen Polizisten in die Schule ein.
Für MEK und SEK ist keine Zeit. Diese müssten aus Bremen oder Hannover kommen. In jeder Sekunde kann ein Mensch in einer derartigen Situation sein Leben verlieren. Die Polizei stürmt das Gebäude. Polizisten betreten umsichtig die Schule. Was dann passiert, darf die Öffentlichkeit aus polizeitaktischen Gründen nicht erfahren. Verständlich ! Das Gebiet rund um die Ludgerus-Schule ist weiträumig abgesperrt. Die Feuerwehr ist eingetroffen, bereitet Rettungs- und Löschmaßnahmen vor. Man weiß nie, was in einer solchen Situation passieren wird.
Rettungswagen stehen in sicherem Abstand bereit. Notärzte sind vor Ort. Alles innerhalb weniger Minuten. Die Schnell-Einsatz-Gruppen der Malteser sind auf dem Weg. Sie werden Zelte und eine Verletztensammelstelle einrichten. Das Kriseninterventionsteam der Malteser ist alarmiert.
Die Ludgerus-Schule ist von Polizisten umstellt. “Raus, raus, raus” hört man die Rufe aus der Schule. Erste Schüler und Lehrer kommen aus dem Gebäude gelaufen. Die Polizeibeamten in der Schule konnten sie befreien. Sie werden nun von weiteren Polizeibeamten zu den Rettungsdiensten geführt und dort betreut.
Es folgen weitere Schüler und Lehrer. Auch sie werden dem Rettungsdienst übergeben. Die Lage ist für den Attentäter aussichtslos, er tötet sich selbst. Nach einer gründlichen Lagekontrolle gibt die Polizei für die Einsatzkräfte Entwarnung. Keine Gefahr mehr durch den Attentäter. Es gibt zahlreiche Verletzte und Tote. Rettungsassistenten und Notärzte dürfen erst jetzt die Schule betreten um die Gewaltopfer zu betreuen. Unterstützt werden sie dabei von den Einsatzkräften der Feuerwehr.
Über 25 Polizeibeamte, ca. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr und rund 80 Einsatzkräfte der Malteser waren an der Übung beteiligt.